RIAS BERLIN war in Leipzig schwer zu empfangen. Auch wegen meines Vaters, der, rot bis auf die Brandsohlen, Feindsender-Hören bei Strafe verbot. So ging mir der Arsch doppelt auf Grundeis, als ich Mitte der 1970-er dem Rauschen des altgedienten Arbeitsfrontempfänger DAF1011 die Kunde dechiffrierte, dass Amerikas Gürteltiere vor expandierender Kälte aus dem Mittleren Westen gen Süden flohen. Dass sich zu dieser Zeit West-Wissenschaftler darin einig waren, dass einen neue Eiszeit dräut, erschloss sich mir erst später.
„Doch wo Gefahr ist, wächst, “ Hölderlin „ das Rettende auch.“ 1995. In Gestalt Bundesumweltministerin Angela MERKELS. Auf der Berliner Weltklimakonferenz: „Der Treibhauseffekt ist in der Lage, die Menschheit auszulöschen.“ Dass ließ sich Professor Mojib LAFIT, Kaffeesatzleser vom Hamburger Max-Planck für Meteorologie, nicht zweimal sagen: “Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben.“ Und der religiös verzückte Klima-Eiferer, Mitglied des, aber hallo, Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen(WBGU) Professor Stefan RAHMSTORF auftragsgemäß: „In Deutschland beobachten wir einen Trend hin zu größerer Trockenheit im Sommer, insbesondere im östlichen Teil“, womit er Mitteldeutschland meint.
Nicht zu fassen, dass sich auch dieser Sommer nicht an die Offenbarungen der Klima-Apostel und ihrer apokalyptischen Vorreiterin hielt: kalt, grau, überaus verregnet. Bis vorgestern. Und schon zeigt man Haut in Sachsen, „wo“ bekanntlich „die schönen Mädchen wachsen.“ Viel zu kurz der Rock für die Sauerkraut-Stampfer. Leggings waren gestern. Bei dem Hintern sowieso. Ein enges Top ist kein Quellwurstdarm zur Fettwulst-Exhibition. Grün und Blau geht des Kaspers Frau. Schreite, statt zu watscheln!
Mir verging jede Häme, als ES um die Ecke bog. Bei 30 Grad, unter schwarzem Viermannzelt begraben, durch einen schmalen Schlitz äugend, Plastebeutel-beladen hinter seinem Herrn und Gebieter hertrottend, der sich, vier Meter vorausstolzierend, geschmeidig im Schritt seiner Adidashose kratzte. Muslima im vollen Tschador- und Niqab-Wichs. In Leipzig noch selten. Umso tiefer Entrüstung, Bedauern, Mitleid.
Püh. Alles Gefühlsduselei, wie mir die Süddeutsche Zeitung vom Wochenende 21./22.Juli 2012 steckte. Thomas AVENARIUS auf Seite 1: DIE WELT DURCH DEN SEHSCHLITZ: „Soll noch einer sagen, Ägypten mache nach der Revolution keine Fortschritte. Das Land am Nil führt einen neuen Fernsehsender ein: Maria-TV der Kanal für die vollverschleierte Frau.“ Auch von ihr. Der Moderatorin Abeer SHAHIN zu Beispiel: „Eine Naqib-“ also Kopftuch mit Sehschlitz- „Trägerin kann Ärztin sein, Professorin oder Ingenieurin.“ Mit einer Ausnahme: „Krankenschwestern wollten mit dem Vollschleier und, “ damit der Moribunde beim Anblick unbedeckter Haut nicht notgeil wird, „Stoffhandschuhen ans Patientenbett“ treten. Die Regierung setzte dem mit Verweis auf die Infektionsgefahr ein Ende.“
Da kann sich die Regierung doch ´nen Trick beim Deutschen Bundestag ablauschen. Der forderte am 20. Juli 2012 in einer fraktionsübergreifenden Resolution die Straffreiheit religiöser Genitalverstümmelung. Dabei geht es auch nicht immer hygienisch zu. Beim metzitzah b’peh, dem Absaugen des Blutes aus Penis-Schnittwunden durch den infizierten Mund des MOHEL, des Beschneiders, soll es zu tödlichen Herpesinfektionen gekommen sein.
Dann aber lässt AVENARIUS die Katze, tollwütig bis ins räudige Fell, aus dem Sack: „Unter dem Fundamentalisten-Fresser Hosni Mubarak wäre Maria-TV undenkbar gewesen. Vollverschleierte wurden vom Hochschulunterricht ausgeschlossen, am Arbeitsplatz diskriminiert. Bei der Airline Egypt-Air war den Stewardessen selbst ein einfaches Kopftuch verboten; seit der Revolution wird auch hier für ein islamisches Outfit gekämpft.“
Ob die Revolution auch beim Weltkulturerbe ums islamische Outfit kämpft? Beim Tempel zu Luxor zum Beispiel oder bei den Pyramiden und der Sphinx von Gizeh? Beim griechisch-orthodoxen Katharinen-Kloster am Fuße des Berges Sinai sowieso. Durch Sprengung, wie die der Buddha-Statuen in Afghanistan oder der Mausoleen in Timbuktu?
AVENARIUS jedenfalls wäre um eine Rechtfertigung nicht verlegen. Schließlich haben die Einflüsterer seines Lakaien-Geschwurbels, allen voran der arabische Frühblüher Außenminister Guido WESTERWELLE, Präsident Husni MUBARAK, diesen Salafisten-Fresser, Beschneidungs-Bekämpfer und Verschleierungs-Gegner nicht umsonst aus Amt und in lebenslanges Zuchthaus gehetzt. Was nach ihm kommt, kann, wie das Stewardessen-Kopftuch, nur revolutionär sein. Auch wenn Ignoranten und Lobhudlern die Welterbe-Trümmer nur so um die Ohren fliegen.
Für die Süddeutsche taumelt die Revolution nicht nur sehschlitz-desorientiert im Vollschleier daher, sondern schwappt – Feuilleton, Seite 13 – als TSUNAMI DER FREIHEIT über. Salon-Bolschewik Werner BLOCH lässt den Künstler Jaberal AL-AZMEH zu Worte kommen: “Wenn die Syrer demonstrieren, dann haken sie sich unter, dann rufen sie Slogans und schaukeln mit ihren Körpern vor und zurück wie bei einer gigantischen La-Ola-Welle.“ Galeristin Mouna ATASSI setzt noch eins drauf. „Das eigentliche Gesamtkunstwerk seien die Demonstranten: ´Unsere jungen Leute tragen die Revolution auf die Straßen. Den ganzen Tag, die ganze Nacht bewegen sie sich und singen. ´“
Schaukeln, bewegen und singen, statt, von Golfstaaten finanziert, vom Westen instruiert und bewaffnet, von Söldnern infiltriert, von al-Qaida unterwandert, hinter Sturmmasken verborgen, um sich schießend, vergewaltigend, plündern, raubend und mordend, Allahu akbar, Angst und Terror zu verbreiten. Da will die Bundesrepublik nicht hintanstehen und bildet über die Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) am Berlin-Wilmersdorfer Ludwigsplatz „syrische Oppositionellen aller Couleur“ streng geheim für den DAY AFTER aus. Als ob sie mit dem eigenen nicht genug zu tun hätte.
Irak ohne Saddam HUSSEIN, Libyen ohne Muammar al-GADAFFI, Ägypten ohne Husni MUBARAK. Von der Diktatoren-Pest in die Islamisten-Cholera? Mitnichten. Von nicht lupenrein demokratisch aber annähernd stabilen Verhältnissen über Bürgerkriegs-Grauen in Gottesstaats-Schrecken.
Solange Renegaten wie AVENARIUS und BLOCH von der Süddeutschen zum Sprachrohr von Scharia-Anhängern und Kriegshetzern verkommen, Vollverschleierung als revolutionäre Errungenschaft feiern und Marodeure zu Sängern und Tänzern verklären, ist zwar Polen nicht verloren, es aber um die Sache Syriens schlecht bestellt.
Dr. Frank Kretzschmar