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Aug 21 2012

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Pakistan: Mädchen (11) droht Todesstrafe

Islam...Rifta ist erst 11 Jahre alt, noch ein Kind. Und dennoch droht dem Christen-Mädchen aus Pakistan nun eine drakonische Strafe – weil es angeblich Koran-Seiten verbrannt hat.

Die Polizei nahm Rifta Masih vergangene Woche wegen des Vorwurfs der Blasphemie fest.

Polizeisprecher Zabi Ullah sagte am Montag: Die Menge sei „sehr emotional und wütend gewesen. Sie hätten ihr vielleicht etwas angetan, wenn wir nicht schnell reagiert hätten.“

Das Mädchen gehöre der christlichen Minderheit an und stamme aus einem verarmten Vorort Islamabads, so die Polizei weiter.

Zeugen wollen gesehen haben, wie die Elfjährige in ihrem Haus Seiten des Koran verbrannte. Nun droht ihr im schlimmsten Fall die Todesstrafe.

Möglich macht das Pakistans umstrittenes Blasphemie-Gesetz: Es verbietet die Beleidigung jeder Religion, wird aber in der Praxis bei angeblicher Herabsetzung des Islam angewandt. Die schwersten Strafen können bei der Schändung des Koran (lebenslange Haft) und des Namens des Propheten Mohammed (Todesstrafe) verhängt werden.

Allerdings sind die Zeugenangaben im Fall Rifta widersprüchlich: Ein Mann will gesehen haben, wie das Mädchen mit einem Beutel verbrannter Papierfetzen aus ihrem Haus kam. Er hätte arabische Schriftzeichen erkennen können. Die tatsächliche Verbrennung will aber auch er nicht gesehen haben, sie habe sich im Innern des Hauses abgespielt.

Der örtliche Mullah behauptete, es gebe eine Zeugin: ein kleines Mädchen, das Rifta auf frischer Tat ertappt habe. Das Mädchen sei daraufhin zur Moschee gelaufen und habe Alarm geschlagen.

CHRISTEN FLIEHEN IN ANGST

Zwar ist in Pakistan nie ein Todesurteil wegen Blasphemie vollstreckt worden, mehrere Angeklagte wurden aber nach ihrer Freilassung gelyncht.

Islamisten laufen Sturm gegen Änderungen des Gesetzes, das sie für von Gott gemacht halten. In seiner jetzigen Form wurde es 1986 von Militärdiktator Muhammad Zia ul-Haq eingeführt.

Im vergangenen Jahr wurden der Minister für Minderheiten – der einzige Christ in der Regierung – und der Gouverneur der Provinz Punjab ermordet. Beide hatten das Gesetz kritisiert, das oft missbraucht wird, um persönliche Gegner anzuschwärzen oder sich Vorteile zu erschleichen. Die Christen-Gemeinde von Mehrabadi spricht auch im Fall von Rifta von einer Verschwörung.

Einen Effekt hat der Aufruhr um die angebliche Koran-Verbrennung bereits: Nach Polizei-Angaben seien die meisten Christen aus Furcht vor Racheakten von Muslimen aus dem Slum Mehrabadi geflohen, um an anderen Orten in der Hauptstadt Islamabad Schutz zu suchen. Ein örtlicher Mullah sagte Medienberichten zufolge: „Wir sind nicht bestürzt, dass die Christen geflohen sind und wir wären zufrieden, sollten sie nicht zurückkehren.“ Quelle: BILD


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